Und alles, an was man sich festhalten kann, sind Fotos, Postkarten, Bustickets und Erinnerungen im Herzen.
Und damit ein recht freundliches Hallo aus Perth! Letzte Woche ist viel passiert, und deshalb komm ich auch gleich zur Sache.

Mein einziger Examen war in Englisch, gleich am Montag, aber wie das abgelaufen ist etc. erzähle ich im Schulpost, der immernoch in Arbeit ist und hoffentlich auch bald kommen wird, aber ihr kennt mich ja ne ;)
Am folgenden Dienstag und Mittwoch habe ich im Grunde genommen nichts gemacht, oder, wie man es auch ausdrücken könnte, mich mental auf das bevorstehende Wochenende in Adelaide vorbereitet haha.

However, ich hatte fertig gepackt, und wach dann am Donnerstag zu einer wunderbaren SMS von Virgin auf (meine Fluggesellschaft),(Gott das klingt als würde ich ne ganze Fluggesellschaft besitzen haha), in der stand, dass mein Flug 4 Stunden Verspätung hat. Aber das hat mir die Laune nicht verdorben. Nach einem gehetzten Shower wurde ich dann vom Airport Pickup Service vom Australian Homestay Network (meine australische Orga die alles mit dem Gastfamilien regelt) zum Flughafen transportiert und mir dort erstmal Rührei und Bacon gegönnt.
4 Stunden nach ursprünglichem Abflugtermin saß ich dann endlich im Flugzeug.
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Mount Lofty Hike im Regen |
Haha, keine Sorge, das war nicht alles was ich euch jemals erzählen wollte. Trotz des verregneten und kalten Winterwetters in Adelaide haben wir viel unternommen, sind viel in der Stadt rumgelaufen (die nicht sehr groß ist), waren im botanischen Garten, shoppen (natürlich ;)), in Glenelg (ein populärer Strand mit kleiner Shoppingmeile dran), sind einen Berg im Regen hochgewandert, waren Rollerskaten und so weiter.
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Mount Lofty Oben: Mai Unten: Januar |
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Eisig kalter Glenelg Beach |
Das waren meine Tage in Adelaide. Der Rückflug war auch so ne Sache, Isabel und ich saßen nämlich ahnungslos für eine halbe Stunde am falschen Gate, bis wir dann nebenbei zufällig meinen Namen durch die Lautsprecher hörten und ich zum richtigen Gate rennen musste, um meinen richtigen Flug nicht zu verpassen. Aber ich hab mich halb totgelacht, sowas passiert auch nur mir ;p Angekommen im Flugzeug hatte ich einen Fensterplatz ganz hinten in der letzten Sitzreihe und da die Frau neben mir sich umgesetzt hatte, konnte ich mich schön auf zwei Stühlen ausbreiten und hinkuscheln. Gegen Ende wurde der Flug dann noch ein bisschen holprig aber das stört mich nicht. Ich bin vom komplett unsicheren Beginnerflieger zum mittlerweile total sicheren Profipassagier geworden, in nur fünf Monaten habe ich bereits acht Flüge hinter mir, fünf davon alleine.
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Rückflug <3 |
Die letzte Woche in Perth ging dann auch schneller rum als ich dachte. Ich hab 'Maleficient' mit Meg im Kino geguckt, hatte Tanzen, war oft für lange Strandspaziergänge während des Sonnenuntergangs am Strand oder war in der Stadt bummeln. Schule hatte ich ja dank den Exams nicht, nur am Donnerstag musste ich für meine Tourism Group Speech erscheinen. Hab dann gegen Abend realisiert, dass mein Englisch Assignment vor zwei Tagen bereits fällig war, hab das dann schnell getippt und abgeschickt (war ein Blogeintrag über ein Thema unserer Wahl, ich hab Dance Moms und Toddlers&Tiaras kritisiert).
Vom gestrigen Strandbesuch hab ich nun fünf Millionen Springbilder mitgenommen haha. Heute bin ich mit dem Bus zum Memorial Park mit den wilden Kängurus gefahren, der hier in der Gegend ist, hab mich einfach auf ne Bank gelegt und geträumt während ein paar Meter von mir entfernt freilebende Kängurus mit ihren Babys gegrast haben. Es sind besonders diese kleinen Momente, in denen du so unbeschreiblich dankbar bist, hier zu sein. Hätte mir jemand vor drei Jahren erzählt, dass ich mit 15 alleine in Australien durch die Gegend flieg und auf Parkbänken Kängurus beobachte,… aber nun gut.
Aber was mich zum Nachdenken gebracht hat… dieser Park ist ja ein Memorial Park, das heißt eine Gedenkstätte für verstorbene Familienmitglieder, und der Weg ist bestückt mit vielen Blumen und Grabsteinen, Fotos, Texten usw. Quasi ein Friedhof.

Und jetzt spring ich nochmal zurück zu der Woche vor Adelaide, denn ich muss euch unbedingt noch von meiner etwas anderen Begegnung mit australischen Meerestieren erzählen.
Es war einmal ein regnerischer, stürmischer Dienstagnachmittag im australischen Perth. Ich war im Shoppingcenter Mittag essen, weil mir langweilig war und bin dann danach an den Strand nahe unseres Hauses für einen Spaziergang. Wie gesagt, es war regnerisch bewölkt und super windig kalt. Definitiv eine Erfahrung, denn der Strand war VOLL von Algen, außergewöhnlichen Muscheln, Seeigeln und anderen farbigen außerirdischen Meeresbewohnern. Ich zieh natürlich erstmal meine Schuhe aus, warum auch nicht, wenn alles voller ungewöhnlicher Tiere ist, aber meine Sorge war eher, dass meine Füße ja vielleicht einfrieren könnten, denn 14 Grad ist ja fast schon lebensgefährlich kalt.
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Unten rechts ist die portugiesische Galeere aka cruel Biest |
Nach fast zwei Stunden Strandspaziergang bin ich dann umgekehrt, weil ich noch vor Dämmerung daheim sein wollte, und wander so singend gedankenverloren umher, gucke einmal nicht hin, wo ich hintrete und schon ist es um mich geschehen. Ein Schrei und stechender Schmerz weckt mich aus meinen Tagträumen und lässt mich zu Boden sinken. Das, liebe Kinder, war die Geschichte, wie Anna am australischen Strand von uns gegangen ist. Haha nein, so war es nicht ganz, offensichtlicherweise, tut mir Leid Mama und Papa für den Herzinfarkt ;) Ich bin auf so ein bläuliches exotisches Vieh getreten das mich wie auch immer gestochen haben muss. Ich, typisch Tourist, fotografiere natürlich erstmal das Tier und texte dann Isabel, mit der ich geschrieben hab und beauftrage sie, ein bisschen Research zu dem Tier zu machen. Und sie findet's tatsächlich. Unter dem Suchbegriff 'giftige australische Meerestiere'. Ich denk schon so, super, das wars, meine Freunde, ich kann meinen Abschiedsbrief schreiben, es ist vorbei. Die Stimme meines Vaters hallte in meinem Kopf: Anna, willst du wirklich nach Australien, denk doch mal an all die giftigen Schlangen und die Spinnen in deinen Schuhen und die Haie und die Feuerquallen…- *von denen ich übrigens in den gesamten fünf Monaten hier noch nicht eine zu Gesicht bekommen habe, nur mal so nebenbei an alle besorgten Eltern unter euch. Zu meinem Glück kam ein unwissender Passagier meines Weges, der einzige Mensch am Strand weit und breit und ich bin gleich hin und hab ihn nach den Tieren gefragt. Und nun die Entwarnung: die Viecher namens portugiesische Galeere sind nicht giftig für Menschen, nur Tiere. Der Stich tut zwar weh, aber lässt nach ein paar Stunden nach. Und dann haben wir uns noch nett über Deutschland und so unterhalten haha.
Und die Moral von der Geschicht?
Tja, nun ja, die gibt es nicht.
Bis zum nächsten Mal, haltet den Kopf über Wasser und genießt das Wetter, in was auch immer für einer Jahreszeit ihr gerade stecken mögt. Und Augen auf für portugiesische Galeeren! Diese Viecher sind unberechenbar!
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