Samstag, 18. Oktober 2014

Der Sturm der Ereignisse - ein Roman by me

Meine Blogeinträge zu betiteln ist jedes Mal eine Herausforderung, aber diesmal eine wahre Qual der Auswahl. 
"Versicherungsschnitzeljagd", "Barfuß durch's Fegefeuer", "Poetisch auf dem Zahnarztstuhl", "Schlaflos in den Frühling", hach und das waren nur einige der Titel, die die letzten Wochen beschreiben können. Dieser Monat war mal wieder einer dieser Monate, in denen jeden Tag irgendwas falsch läuft aber genau das macht alles so geil. 
Fangen wir also an. 

Die letzten Wochen Schule sind so dahingeplätschert, am Wochenende war ich oft in der City, im Shoppingcenter oder hier und da am Strand. Eine Freundin aus der Schule hat mich zu ihrer Ballet Performance nach Subiaco eingeladen. Wie zur Hölle komm ich nach Subiaco, ich hatte keine Ahnung, aber bin einfach einem meiner Lieblings-Mottos gefolgt; wird schon irgendwie klappen. ;) Vor meiner abenteuerlichen Reise bin ich allerdings voller Enthusiasmus zu einem richtig schön angelegten Stadtpark gelaufen, um dort mein Chicken Schnitzel Avocado Käse Sandwich zu genießen. Hab mir nen schönen Schattenplatz gesucht neben einem Blumenbeet, setz' mich gerade ins Gras - und dann passiert es. 
Das Undenkbare des Undenkbaren. 
Der Albtraum eines jeden.
Ein entsetzlicher Vorfall.
Das Grausamste der grauenhaften Dinge überhaupt. 
Eine bodenlose Ungehörigheit. 
Namens Vogelscheisse. 
Auf meinem Kopf. 
Fürchterlich, ich sag's euch. 
Mitten in der Stadt, und natürlich hatte ich keine Taschentücher dabei. 
Natürlich. 
Ratlos hab ich dann versucht, mir mit dem Sandwichverpackungspapier zu behelfen, bis ich was besseres in die Hände bekam. Hach ja, sowas passiert auch nur mir. Manchmal hab ich so das Gefühl, das Schicksal lässt diese Dinge absichtlich mir passieren, um mich zum Lachen zu bringen. 
(Nach Subiaco bin ich noch problemlos gekommen und auch meine Frisur konnte ich glücklicherweise retten). 
Das Prachtwerk meiner Nachtschicht


Ich hab ja letztes Mal von der Playgroup in Childcare erzählt, dieser in-school Kindergarten für die Schüler, jedenfalls mussten wir ja ein Buch mit Berichten und Fotos über diese sieben Wochen gestalten. 
Ich glaub, ich muss garnicht mehr erläutern, wie es dazu kam, dass ich am allerletzten Tag vor Abgabe des Buches die gesamte Nacht komplett durchgemacht habe und mein Zimmer in ein kreatives Schlachtfeld verwandelt hab. Du könntest meinen, hier hätten sich Picasso und Da Vinci den Flüssigkleber um die Ohren gehauen - aber ohne Witz, ich übertreib nicht, ich hab verdammte 12 Stunden an diesem Buch gesessen und dabei zu Eminem gerappt bis die Sonne mein Zimmer wieder in warmes Morgenlicht getaucht hat. Herrlich. 
Aber ich kann so am besten arbeiten, alles in letzter Sekunde, da lauf' ich auf Hochtouren, unter Druck funktionier' ich auf Fingerschnips. Und siehe da, das Buch ist pünktlich fertig geworden und ich bin mit einer halben Stunde Schlaf auf in den letzten Schultag vom dritten Term. Und dreimal dürft ihr raten; da der Großteil der Leute in Childcare ihr Buch noch nicht mal halbwegs fertig hatten, haben wir einfach mal locker flockig die GESAMTEN FERIEN VERLÄNGERUNG BEKOMMEN.  Ich saß da, sprachlos, halb am Schlafen, halb am Lachen, und dacht' mir nur so, ist das jetzt euer vollkommener Ernst, Leute. Universum. Ist mein Leben irgendwie 'ne außerirdische Komedieshow oder so? 

Die Year 12's haben nun offiziell graduated. Allerdings gibt's hier keine Mottowoche oder Abistreich sondern einfach nur den letzten Tag, Mock up Day, an dem sich alle Year 12's verkleiden und ne Modenshow machen vor der Schule. Ich muss sagen, obwohl die Atmosphäre nicht wirklich inspirierend war, die Kostüme waren allererste Sahne. Dabei war die Freiheitsstatue, die Minions, Katy Perry, etliche Charaktere aus Horrorfilmen oder generell Filmen, richtig geil gemacht, ein Typ ging als Bier, ich konnt' nich' mehr. 

Naja, das war das, und so fingen die zweiwöchigen Frühlingsferien an. Brace yourselves, ich hab so viel Scheiße erlebt ey :D (entschuldigt meine Ausdrucksweise, wie immer ;)). 
Und ich kann mich sogar noch daran erinnern, was ich gemacht hab, stellt euch das mal vor! Das menschliche Gedächtnis, überrascht einen doch immer wieder. 
ich kann diese Bilder förmlich riechen

Also, erster Ferientag, Familienausflug mit meiner Hostmum, Hostsis und der Frau des Bruders meiner Hostmum zum Araluen Botanic Garden, um die Wildflower Pracht zu bestaunen. Und gestaunt haben wir allerdings; und das waren die dunklen Wolken, die uns mit Regenschauern gesegnet haben. Phänomenal. Australisches Wetter, wie ich es liebe. Impulsiv, leidenschaftlich und unberechenbar. Klingt ja wie ich. Aber zurück zum Thema. ;) Der Park war trotzdem schön, ich war noch nie in den Perth Hills, und das ist alles total schön angelegt, kleine Weg'chen und Pfade und Wasserfällchen und Blümchen und Klee, der sich wie eine Decke über den Wald gelegt hat.. 
Am Sonntag hab' ich eine meiner Lieblingsaktivitäten verfolgt; nämlich garnichts. Immer wieder schön. Dafür war ich Montag bei Scott, ein Kumpel aus English und Tourism, und er hat mich zu Doctor Who introduced (die Grenzen zwischen English und Deutsch verschwimmen immer mehr…). 
ja, das sind leuchtende Pferde mit Neonmantel
Den Dienstag hab' ich mit Victoria auf der Perth Royal Show verbracht. Die Perth Royal Show ist wie 'ne gigantische Kirmes mit integrierter internationaler Farm, Pferdespringturniere, Schweinerennen, Action-Motorbike-Show, erheblich vielen Showbag-Ständen und Buden, Hundeshows und einem 20 Minuten langen Abschlussfeuerwerk. Jede australische Metropole hat glaube ich jährlich so eine 7 Tage lange Royal Show. Ich bin schon um 7.30am aus dem Haus, zum Zug, Victoria ist zugestiegen, wir haben uns kurz in der Innenstadt was zu Trinken gekauft, angekommen an den Showgrounds mit dem Zug gegen 9am. Die Mengen verteilten sich schnell da das Gelände wirklich gigantisch gewesen ist. Aber schmunzeln musste ich doch, als wir im "Streichelzoo" angekommen sind und 'ne ansehnliche Anzahl von Leuten jeder Altersgruppe eine einzelne stinknormale Kuh umzingelt hat und ihre Kinder mit ihren super feschen Smartphones vor dieser heu kauenden Kuh verewigt haben. Oh mein Gott, eine Kuh. Welch ein unfassbares Wesen. Ich wollte einfach schon immer mal einer echten Kuh gegenüber stehen. Nun ist mein Leben komplett. - aber naja, genauso schmunzeln wahrscheinlich die Australier über all die Touristen und den Kängurus. Und da spiel' ich ja in der ganz hohen Liga mit. ;) *hust* 
Der Tag nahm seinen Lauf, und je höher die Temperatur in die Höhe kletterte, desto mehr bereute ich die Wahl einer langen Jeans anstelle von Shorts. Getränke waren haarsträubend teuer, eine 400ml Wasserflasche nicht unter $4. Gegen Nachmittag wurde es so brechend voll, dass man in manchen Wegen in Schneckentempo hin- und her geschubst wurde und dauernd von irgendwelchen Leuten betoucht wurde. Ich hab dann doch noch meinen inneren Frieden gefunden, als wir nach 8 Stunden endlich den Henna-Tattoo Stand gefunden haben. <3 <3 Und das Feuerwerk war auch legen- wait for it. Dary (How I Met Your Mother hat dieses Wort für mich unaussprechlich gemacht. Vielen Dank auch.) 
eine Tekla auf unserer Terrasse
Mittwoch hatte ich dann wieder einen Ruhetag, wobei ich mein Zimmer ein bisschen aufgeräumt habe *Applaus*. Das ist wirklich einen Applaus wert. Es waren Staubflusen unter meinem Bett, so groß wie ne Monsterspinne. Und die echte Monsterspinne ist bestimmt auch hier irgendwo. Bin ganz froh, dass mich bis jetzt bewusst noch keine in meinem Zimmer besucht hat. 
Omg, da muss ich euch erzählen, als ich letztens den Garten gewatered hab, die Dämmerung war schon im Endstadium, da blick' ich auf zum Zaun und plötzlich kriecht da ein fettes, schwarzes Etwas entlang. Es brauchte einige Sekunden, bis ich schließlich erkannte, dass es sich bei dem fetten, schwarzen Etwas um eine übermäßig handflächengroße, haarige, australische Spinne handelte. Mein erster Gedanke, du lieber Himmel, die gibt's ja wirklich. Zweiter Gedanke, das wird mir doch niemand glauben. Sofort bin ich reingehastet und hab nach meiner Kamera gegriffen. Ich war nicht länger als eine Minute abwesend, und doch hat diese dreiste Spinne es geschafft, außer Reichweite zu gelangen. Weit und breit nichts zu sehen. Sogar auf den Tatortfotos, die ich später genauestens am Laptop milimeterweise abgesucht habe, nichts. 
sich auflösende Mondfinsternis, live aus unserem
Hintergarten
Die einzige Theorie, mit der dieser Vorfall zu erklären ist: die Spinne war außerirdisch und hat ihren temporären Besuch der Erde genutzt, Eier zu legen, hat sich unsichtbar gemacht und wartet jetzt in ihrem Ufo gemütlich, bis ihre kleinen Spinnenteufelchen schlüpfen und die Menschheit vernichten… - Ich guck' eindeutig zu viel Doctor Who. 
Am Donnerstag hat meine Gastfamilie mich mit in den Zirkus genommen. Das war überraschend gut, mit Akrobaten und Pferden und so. 
Und dann kam Freitag. Es war zur Abwechslung mal richtig schönes Wetter, so 23 Grad und blauer Himmel mäßig, und ich dachte mir, lass' doch heute zum Strand laufen. Das hätte mit den Fahrrad 15 Minuten gedauert, aber nein, ich will ja 50 Minuten lang laufen. Und weil so schönes Wetter ist, zieh' ich mal auch gar keine Schuhe an. Denn die braucht man ja nicht, wenn die Sonne scheint. Is' ja logisch. 
Es war fabelhaft, wirklich, das Wasser war so klar wie noch nie in Perth und hat in türkis blauen Tönen geschimmert, und ich wurde allmählich skeptisch. Noch nichts passiert.
Alles lief nach Plan. Das ist so gar nicht mein Leben. Irgendwo muss mir doch jetzt das Schicksal einen Strich durch die Rechnung machen. Und wie herbeigeschworen, der Rückweg war wie ein Gang durch die Hölle. - Okay, ich übertreib' n bisschen, aber lauft ihr mal eine Stunde lang unter der prallen Sonne barfuß mit drei Wunden unter'm Fuß und Zahnschmerzen auf unerträglich brennendem und mit spitzen Steinchen belegtem Asphalt eine Stunde lang bergauf. Yep. Dementsprechend Tod war ich dann auch als ich endlich angekommen bin. Und 'n leichter Sonnenbrand hat mir eine schöne Tan-line entlang meines Shirts gemalt, die mich bis heute dieses Erlebnis nicht vergessen lässt. 
Und was es mit den Zahnschmerzen auf sich hatte, sollte ich am nächsten Tag auch erfahren. Die wurden nämlich so stark, dass ich die Nacht über trotz Schmerzmittel kaum richtig schlafen konnte. Der Zahnarzt hat mir dann die traumhafte Nachricht überbracht, dass ich eine Zahnwurzelentzündung habe als Nachwirkung von etwas, was in Deutschland gemacht wurde und nun drei großen (und teuren) Behandlungen entgegensehe, die erste (und schlimmste) wurde gleich in derselben Stunde gemacht. Also falls ihr mal jemals in so eine Situation kommen solltet in Australien, ich warne euch, die Betäubungen haben bei mir zumindest richtig schnell nachgelassen, teils sofort nachdem alles fertig war, und so kam es, dass ich, sobald ich den Zahnarzt verlaß, quasi vor Schmerz in Tränen ausgebrochen bin und mich vor Schwindel irgendwo mitten in der Stadt hingekuschelt hab und auf meine Gastmutter gewartet hab'. Normalerweise würde ich ja solche Situationen humorvoll leicht aufs Herz nehmen, aber in dem Moment ging's mir wirklich nicht gut, alles war zu viel, ich wollte nur ins Bett und schlafen und bah. 
Am nächsten Morgen ging es mir emotional sowohl körperlich wesentlich besser, jedoch sah ich auf der linken Gesichtshälfte wie ein kleiner Hamster aus. Oder als hätte ich grad ne Schlägerei verloren. Either way, belustigend. Aber nichts desto trotz bin ich mit Victoria spontan ins Aquarium gegangen und danach mit Frozen Yogurt traditionell zur Brandung und haben 'n kleinen Fotoshoot veranstaltet. Aufgrund meiner Hamsterbacken allerdings nur Fernaufnahmen von meiner Wenigkeit. 
Die zweite Ferienwoche startete am Montag gleich mit einer bösen Überraschung. Mein linkes Auge war richtig angeschwollen, meine linke Gesichtshälfte rosa/violett/rot farben, und ich bin nochmal auf um Zahnarzt. Und ich hätte es kommen sehen sollen. Die gesamte erste Behandlung wurde wiederholt, nochmal desinfiziert etc., Danach bin ich verheult durch die Stadt geirrt bis ich meinen Gastvater und Gastschwester an der Train station getroffen habe. Aber schließlich ist jetzt alles besser, zwar nicht gut, aber besser, und das zählt doch. 
Mit dem Zahnarzt kamen dann aber auch wieder neue Kosten auf uns, also habe ich mich am Mittwoch auf die Suche gemacht. 
Was habe ich gesucht? 
Das Büro meiner Versicherung. 
Hatte ich eine Adresse? 
Nein. 
Natürlich nicht. 
Aus allem wird ein Abenteuer gemacht. Ich bin also los, mit wager Wegbeschreibung meiner Gastmum in ein Gewerbegebiet, bin da zweimal drumherum gelatscht und hab dann angefangen, einfach irgendwelche Leute auszufragen wie so'n Journalist. Aber keiner hatte weder von Allianz gehört, noch wusste jemand wo deren Büro ist. 
Mittlerweile war eine Stunde vergangen. Da dacht' ich mir, geht doch wohl an hier, ich ruf' die jetzt persönlich an und führte ein sehr verwirrendes Gespräch mit einem jungen Allianzherren, dessen Vokabular viel zu professionell für meine bilinguale Seele gewesen ist, und es ist auch nicht so praktisch, neben dem windigen Freeway irgendwelche Nummern auf irgendwelchen ständig wegfliegenden Formularen zu suchen. Kompromiss: er mailt mir ne Liste mit Adressen der Büros zu. Nachdem ich meinen Nachnamen tausend mal neu buchstabieren musste (was mir hier ständig passiert), wartete ich nun vergeblich auf diese Email, die bis heute nie ankam. (Und wenn er nicht gestorben ist, dann buchstabiert er noch heute meinen Nachnamen falsch.) 
Back to the beginning. 
Ich watschel wieder rum und folg Wegbeschreibungen der Leute, bis ich auf einem Unigelände mit hübschem See lande und mich ein lokaler Professor zum University Info service leitet, die mir allerdings auch nur die Allianz Nummer geben konnten, die ich selbst schon hatte (an dieser Stelle waren zweieinhalb Stunden of pointless wandering herum und ich konnte mich nur amüsieren über meinen typischen Misserfolg). 
Nein, den Mann kenn ich nicht. 
Ich dachte mir, was kann jetzt schon noch schief gehen, und bin geradewegs zum Rathaus spaziert. Die dort arbeitende Frau war sichtlich ratlos, sodass ich ein zweites Mal bei Allianz angerufen habe, ich will doch nur meine doofen Zahnarztkosten zurück, und dieses Büro scheint ja angeblich in den geheimen Katakomben von Perth versteckt zu sein. 
Und jetzt dürft ihr dreimal raten, was mir die Frau freundlich am Telefon verkündet. 
I'm sorry but we don't actually have an office anywhere in Australia except Sydney. 
NATÜRLICH. 
Wär' ja auch zu langweilig gewesen, wenn es doch eins gegeben hätte. Aber diese Versicherungsjagd hat mir wenigstens 'n bisschen Bräune und bessere geographische Kenntnisse geschenkt. Immer das positive in allem sehen! ;) 
Donnerstag hatte ich meinen English Exam, dazu schreib ich ein ander Mal etwas, weil dieser Post jetzt schon Romanumfang erreicht. 
Freitag bin ich mit Victoria in die Stadt und hab mir spontan einen leere Pappkarton gekauft. 
Ich hab meine Lebensaufgabe
gefunden
Jetzt denkt ihr auch, ich hab alle meine Tassen verloren auf der Suche nach nicht existierenden Versicherungen.
Nene, das is' für mein Paket nach Deutschland ;) so verrückt bin ich nicht. Noch nicht. 
Aber ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass man sich mit einem Pappkarton unter'm Arm so viel erfüllter fühlt, ganz unabhängig ob der leer ist oder nicht. Also falls ihr euch mal wertlos oder unwichtig fühlt, kauft euch einen Pappkarton und spaziert mit ihm durch die Stadt, you know, casually. Ich mach' gerade echt keine Witze, dieser Karton hat meinem Tag so viel mehr Bedeutung gegeben, und ich weiß gar nicht wirklich, warum überhaupt. 
Vielleicht ist der Trick im Leben, selbst wenn du dich ungebraucht fühlst und keine Aufgabe hast, tu so als hättest du eine. 
Und trag leere Pappkartons durch die Gegend.  

Sonntag haben Victoria und ich Fremantle einen Besuch abgestattet. Aber natürlich war die Train Linie gesperrt sodass wir die lange und enge Busfahrt auf uns nehmen mussten. Hach, Leben ist so müßig, nicht wahr? Ich hab das Gefühl, mehr als Essen haben wir in Fremantle gar nicht großartig gemacht.. ah doch, wir haben den heißesten Typen überhaupt gesehen, einen richtig talentierten Straßenpianisten in unserem Alter, der ständig zu uns rübergeguckt hat. Da schlägt mein junges Herz doch Purzelbäume. 




Heutige Erkundungstour - vor dem Sturm

Sooo, das war eine sehr detaillierte Beschreibung meiner Ferien. Für alle, die immer noch dabei sind, geil! Ihr seid die wahren Leser. Geht raus und kauft euch den Keks, den ihr verdient.
Seit einer Woche ist schon wieder Schule. Ich war heute (Samstag) auf Erkundungstour. Von Scarborough Beach nach Hillarys. 17 Kilometer oder so, am Strand entlang, das fabulöseste Wetter denn je. Ich bin auf Felsen bei einem Riff geklettert und hab' ein höhlenartiges Versteck entdeckt, eingekreist und geschützt von den Felsen gegen die die starken Wellen gebrochen wurden. Da saß ich 'ne Weile und hab' kleine Krabben beobachtet, die dort zuhause waren. Das Meer reflektierte heute die schönsten Blautöne, die ich jemals gesehen hab. Der Tag war perfekt, und nicht mal der plötzliche Tod meiner Kopfhörer konnte ihn mir verderben. 
ich war nasser als ich ausseh'

Hinter und vor mir bahnten sich dunkle Wolken heran, die schon fleißig auf die Erde regneten und meine böse Vorahnung wurde bestätigt in dem heftigen Gewittersturm, der mich schließlich auf der Hälfte des Weges überfiel.
Natürlich. 
Ich hab' die Wolken schon kommen sehen. Meine Kamera konnte ich noch in eine rein zufällig mitgenommene Plastiktüte retten, bevor ich innerhalb von zwei Minuten vollkommen durchnässt wurde. Ich konnte meine Klamotten auswringen, die Tropfen taten auf der Haut weh und ich konnte kaum weiter als drei Meter schauen, so stark hat es gestürmt. Aber ganz ehrlich Leute, ich hab' lange nicht so herzhaft lachen müssen wie in dem Regensturm da heute Nachmittag. 
Nach 15 min hab ich dann Unterschlupf in einer Umkleide am Strand gefunden, in der ich bei Blitz und Donner mein Mittag gegessen hab bevor ich meine Tour als Eisklotz vollendet habe. 
Es dämmert mir, als hätte da oben irgendjemand all diese Ereignisse zurecht gelegt, um mich aufzuheitern. Danke, Schicksalgott! Ich teile deinen Sinn von Humor. 
Und nun ist es gleich 1 am, und ich sage Gute Nacht. 
Hoffe, ihr hattet alle auch einen schönen Monat und ab und zu mal einen Grund gehabt zum Lachen und wenn nicht, dann hoffe ich dass dieser Post das vielleicht geändert hat. xoxo 



4 Kommentare:

  1. Deine Posts sind jedes mal wieder ein Grund für wahnsinnig gute Laune!

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  2. Hi Anna, ich gehe auch ab Februar für zehn Monate nach Perth und ich glaub das ist Mega schön, auch wie du das beschrieben hast!! Schöner Block :)

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  3. Hallo Anna,

    ich bin gerade zufällig auf deinen Blog gestoßen. Ich bin Chefredakteurin eines großen deutschen Reisemagazin und total begeistert von deiner Schreibe.
    Vielleicht hast du ja Lust, dich mal bei mir zu melden, dann könnten wir einen Text von dir oder über dich bei uns veröffentlichen.

    Schreib mir einfach mal auf sarahmaria.buse@gmail.com oder adde mich bei Facebook: Sarah-Maria Blomblom

    Ich freue mich sehr von dir zu hören
    Lg, Sarah

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